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Spießige Assoziationsketten

Vorab eine Entschuldigung für all jene, die nichts mehr über meinen demnächst anstehenden Umzug nach Frankfurt lesen wollen. Ich gelobe, das hört auf! Doch eine Sache muss ich noch loswerden, die mich gerade beschäftigt...
Im Freundeskreis - bei mir und meiner Freundin - gibt es zwei Lager hinsichtlich der Beurteilung der Zusammenlegung unserer beider Haushalte: die einen finden das alles ganz putzig und süß und genau richtig; die anderen, notorische Heiratsverweigerer und Kinderhasser, sehen darin den Grundstein für spießiges Eheleben, Kinderkriegen und alles, was sonst noch zu einem gesetzten Dasein dazugehört. Meinereiner steht zwischen beiden Positionen. Ich habe meine Kindheit nicht damit verbracht, mir meine Hochzeit auszumalen, hegte nie den Wunsch von einem geregelten Leben und Kinder sind bei mir so gut aufgehoben, wie eine amerikanische Geisel in den Händen Bin Ladens. Trotz alledem sehe ich darin, dass ich mit meiner Freundin zusammenziehe, nicht meine Ideale und Lebensvorstellungen in Gefahr, sondern eher in Disposition gestellt, d.h. sie müssen sich neu bewähren, neu erfochten werden und vielleicht sogar weiterentwickelt. Ganz im Sinne eines habermasschen, herrschaftsfreien Diskurses.
Kurzzeitig hat sich meine Position nun aber doch auf die der Skeptiker verlagert. Es begab sich wie folgt: als ich letztens mit meiner Freundin telefonierte, verkündete sie mir freudestrahlend, sie würde sich in Zukunft mit einer Freundin zusammen einen Schrebergarten teilen. Es fielen Schlagworte, wie "Gartenzwerg", "Geranien", "Hecke schneiden" oder gar "Preise abräumen im örtlichen Schrebergarten e.V.". Im selben Atemzug hätten wir auch von "CDU", "Schützenverein", "Bausparen" oder "Altersvorsorge" reden können! Soll sich Nasenfahrrad in ein solches Umfeld wagen? War´s das jetzt etwa? Ist endgültig Schluss mit Lustig? Verbringe ich meine Wochenenden fortan mit Unkraut jähten, Riesenkürbisse für die große Gartenschau züchten und am Wochenendstammtisch über die Kommunisten bei den Grünen schimpfen?
Noch ehe mein Innerstes vorangehende Fragen lauthals mit einem "Neeeeeeiiiin" beantworten und den Hörer auf die Gabel knallen konnte, bewies meine Liebste wieder einmal ihr diplomatisches Geschick. All das Spießertum wurde verdrängt, als ihre bezaubernde Stimme Sachen, wie "Grillen", "Sonne" und "Party im Grünen" sagte. Genau die Schlagworte, die mich alles Schlechte vergessen lassen, um an perfekt gegrillte Steaks, Bier und Spaß zu denken. Frankfurt wird toll!
 
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Geschwätz von gestern >>>

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