Sozialer Umzug - Bye, bye Gallus

Inzwischen bin das erste Mal innerhalb Frankfurts umgezogen: raus aus dem Gallus und ab nach Bockenheim. Nun kann ich erstmals erzählen wo ich wohne, ohne fragende Blicke zu ernten: "Du wohnst im Gallus? Und Du lebst noch???", "Wie oft wurde denn schon auf Dich geschossen?" oder "Ein Kumpel von nem Kumpel von nem Kumpel hat da auch mal gewohnt... Gott hab ihn selig!".

Aber mal ganz im Ernst: Das Gallus ist keine üble Gegend. Es hat viel Flair, es wird gerade ziemlich viel dort gemacht und es ist auf dem besten Wege, eines Tages das neue In-Viertel Frankfurts zu sein. Außerdem findet man in keinem Stadtteil einen besseren Döner.

Bockenheim dagegen ist studentischer und seltsamerweise von den Lebenshaltungskosten billiger. Unsere Wohnung ist schöner - einer echter Altbau: Seltenheit in Frankfurt - und damit auch der ausschlaggebende Punkt für den Umzug.

Im Gallus hingen zu Wahlkampfzeiten beinahe ausschließlich MLPD-Plakate - in Bockenheim überwiegen Plakate der Grünen. Das politische Klima scheint sich auch bei der Mülltrennung niederzuschlagen. Im Gallus wanderte der Müll nach sozialistischem Gleichheitsprinzip in denselben Kontainer - in Bockenheim müssen wir uns wieder gelbe Säcke in die Wohnung holen.