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Man wird älter II

Neben diesem ist mir in letzter Zeit ein weiteres Indiz für´s Älterwerden bewußt geworden: das jugendliche Aussehen der Mensabesucher. Einer Bekannten und mir war fast schon etwas mulmig zumute, als wir feststellen mussten, dass wir an der Uni langsam zum alten Eisen gehören. Zunächst dachten wir ja, es könnte Hochschulinformationstag sein, der diversen Schülergruppen das Leben an Uni und Mensa nahebringen will. Mittlerweile mussten wir diese These jedoch fallen lassen - Hochschulinformationswochen bzw. -monate gibt es meines Wissens nicht. Man sollte langsam das Studium zuende bringen und für die jungen „Wilden“ das Feld räumen!
Heute bin ich wider meinem Rhythmus um acht Uhr morgens aufgewacht, d.h. ca. vier Stunden zu früh. Nachdem ich trotz mehrmaligem Umdrehen nicht weiterschlafen konnte, machte sich Ratlosigkeit in mir breit, was denn nun mit der gewonnenen Zeit anzufangen sei. Kurz (ca. 2 Stunden) gegrübelt, geduscht, angezogen und ab in die Uni. Da die Scheinvergabestelle immer nur bis elf Uhr (MORGENS!!! - Die spinnen total!) geöffnet hat, endlich mal die Scheine vergangener Semester eingesammelt und danach ab in die Mensa zum Frühstück/Brunch/Mittagessen. Den ganzen Vormittag also alles geregelt, was ich eigentlich nächste Woche zum Beginn der Vorlesungszeit vor hatte. Alle genießen noch die Ferien, also ist noch nix los an der Uni... Dachte ich!
Was ich vergaß war, dass die Erstsemester diese Woche in den Unialltag eingeführt werden und folglich nicht nur die Flure sondern auch die Mensa zum Bersten voll ist. Überall neugierige Gesichter, die noch nicht wirklich wissen, was sie sich unter Studieren vorstellen sollen und wo sich die jeweiligen Gebäude befinden, in denen sie ihre Einführungen bekommen. „Können Sie mir vielleicht sagen, wo ich Gebäude 04 finde???“ - „Klaro. Einfach geradeaus, um die Ecke und dann kannste es dahinten schon sehen.“ - „Danke! Tschüss!“. Zum Verabschieden fehlten mir die Worte! „Hat die mich gerade gesiezt??“, war mein einziger Gedanke, der sich in einer pausenlosen Frequenz ständig in meinem Kopf wiederholte. Ich bin gerade mal 27! Ich bin cool, ich bin hip! Alles groovie (Scherz!)...
Die „Erstis“ werden ja im allgemeinen belächelt. Das war, bis auf das Semester in dem man selbst der Ersti war, schon immer so! Sag ich mal ganz pauschal... Es erinnert an die Zeit in der Grundschule, wo man die Neuankömmlinge mit ihren Schultüten auf dem Schulhof umringt hat. Der einzige Unterschied zur Uni, ist, dass man kultivierter geworden ist: die Neuankömmlinge werden nicht umringt und ausgelacht, während man mit dem Finger auf sie zeigt, sondern alles geschieht mit vorgehaltener Hand. Würde jedoch jeder sagen und tun, was er denkt, ergäbe sich vermutlich jenes Bild aus frühen Kindertagen - „Bis einer weint!“ - erneut auf dem Campus.
Dieses Jahr wurde mir das Hochgefühl der Überlegenheit, das Wissen, einem erlesenen Kreis von Eingeweihten anzugehören, durch jene subtile, gemeine Frage dieser blöden kleinen Ersti-Tussi genommen. Heute war es umgekehrt! Heute hab ich mich belächelt gefühlt! Da soll nochmal einer was von „Morgenstund hat Gold im Mund“ faseln; der kann was erleben! Wäre ich heute doch nur liegen geblieben!
Die Sache hat natürlich auch ein Happy End. Da die Erstsemesterheinis und -trullas (Ich weiß, heute bin ich „etwas“ gemein!) angemessen begrüßt werden und auch ja ihre Stimme für die Osnabrücker Mensa als „Mensa des Jahres“ abgeben, sind gerade bayrische Wochen – könnte auch mit dem Oktoberfest zusammenhängen, ist klar! Einfach köstlich! Ochsenbraten mit Schwarzbiersoße, Semmelknödel und Sauerkraut. Yeeees! Zum anderen hab ich heute genügend Motivation tanken können, das Studium schnell zu beenden, um endlich aus diesem Kindergarten raus zu kommen...
 
 [Same shit, different day...]    Link  (5 Kommentare)   Ihr Kommentar    

Nein, alles paletti.
Der Cartoon ist nur ein zynischer Kommentar
zu einem Wettbewerb, der gerade vorbei ist,
und bei dem viele Teilnehmer ihre Arbeiten nicht
zurückbekamen. Da gab es viel Gegrummel,
auch einen Protest-Blog (u.a. auch wg. 30€
Teilnahmegebühr für nix und wieder nix).
Das hat mich inspiriert.
Aber damit es zu keinen weiteren Missverständnissen
kommt, habe ich den Cartoon erstmal rausgenommen.
Hat mit dem SPANDAU nix zu tun.
Gruß an nasenfahrrad!
M.

10 Indizien des Alterns:

1. Man hat einen Job.
2. Die erste Frage einer ca. 23jährigen lautet: Wie alt bist
du eigentlich?
3. Der Kater kommt nach 24h und hält zwei Tage.
4. Man leert seinen Abfalleimer.
5. Man BESITZT einen Abfalleimer!
6. Man versteht seine Alten von früher, wenn sich gröhlende
20jährige mit Fußballschals in die Bahn drängen.
7. Man begreift, dass man einmal 40 sein wird.
8. Josh Rouse ist besser als Pungent Stench.
9. Sportlicher panischer Ehrgeiz macht zwei, drei Jahre wett.
10. Man gibt den Gedanken auf, irgendwann mal etwas
anderes als Spaghetti gut kochen zu können.

Das Alter ist wirklich nicht das, worum du dir Sorgen machen musst! Klar, jeder Mensch wird älter, und wir können die Zeit nicht aufhalten, aber jedes Alter hat seine Vorteile (denk nur mal dran, wie du 18 werden wolltest, um Auto zu fahren, oder 16, um Bier zu trinken.) Die Natur hat das so vorgesehen, dass alles und alle älter werden, das wird schon irgend einen Grund haben :)
Da hast Du recht! Es ist nur die Diskrepanz, die zwischen meinem Alter und dem meines sozialen Umfeldes entsteht... Irgendwann wird man für bestimmte Sachen zu alt...
Da hast du auch recht. Ich habe mich die 2 letzten Jahre an der Hochschule wie ein Außenseiter gefühlt, weil jeder dort irgendwelchen Blödsinn angestellt hat und sich dabei auch noch ultracool vorgekommen ist, was ich absolut nicht verstehen konnte. Ich habe mich dann gefragt: bin ich zu alt? Ich hatte mich aber anderweitig viel besser amüsiert, und schließlich ist das was zählt :)






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