pixel pixel



Kindergarten

Gestern, auf einem schrecklichen Arbeitsabend, wurde mir in genervter Stimmung wieder mal klar, wie wichtig doch eine frühe Kindererziehung ist und wie elementar die dort vermittelten Erkenntnisse sind - das mag nicht zuletzt daran liegen, dass viele Erwachsene noch mental in den Kinderschuhen stecken.
Eine wichtige Grundregel ist bspw.: Gebe nie Dein Bestes, da man es sonst immer von Dir erwartet! Hat man sich einmal besonders viel Mühe gegeben und ein Bild besonders sorgfältig ausgeprickelt, dann konnte es in der Folgezeit schonmal passieren, dass man bei schlechteren Ergebnissen dazu genötigt wurde, einen neuen, zeitaufwendigen Versuch zu unternehmen. Man wurde fortan an seiner persönlichen Höchstleistung gemessen. Auf der Arbeit ist das ähnlich: hat man einmal eine Aufgabe besonders schnell, sorgfältig oder gut erledigt, wird man immer wieder dafür herangezogen. Auch, wenn das bedeutet, länger dazubleiben oder obwohl man gerade einen schlechten Tag hat. Ausreden sind fortan passe. Man hat sich selbst ins Abseits katapultiert.
Auch wichtig: Sei immer bei gewissen Fernsehserien auf dem laufenden! Ich weiß noch, wie blöd wir dieses Kind fanden, dass damals im Kindergarten nur dumm guckte, als wir A-Team spielen wollten. "Man muss doch auf dem Laufenden sein", dachten wir und schüttelten ungläubig mit dem Kopf. Auf dasselbe Entsetzen kann man später stoßen, wenn man auf das "Hast Du das Spiel gestern Abend gesehen? Mann, Mann, Mann,..." eines Arbeitskollegen nur dämlich grinsen und sagen kann: "Weißt Du... Fussball ist nicht so meine Welt!" - sein entgeisterter Blick sagte mehr als tausend Worte und mir wurde jener A-Team-Moment schlagartig wieder ins Bewusstsein gerufen.
Weiterhin gilt: Einige Leute mag man, andere nicht! - ganz ohne Begründungen! Völlig intuitiv konnte man sich im Kindergarten noch auf seine Menschenkenntnis verlassen. Um zu entscheiden, ob der oder die Neue Top oder Flop ist, brauchte man nur einen kurzen, meist flüchtigen Blick. Bei Erwachsenen tritt dieses Phänomen immer gerne im Suff auf, wenn bspw. jemand lallend auf jemand anderen losgeht, weil ihm sein Gesicht nicht gefällt. Mit sowas is nicht zu spassen!
Und last but not least: Lasse Deinen Frust an den anderen aus! Wenn man im Kindergarten mal schlecht drauf war, weil man bspw. eine A-Team-Folge verpasst hat oder ein Bild nochmal neu ausprickeln sollte, dann ist man einfach zum neuen, unbeliebten Kind gegangen und hat sein neuestes Lego-Gebilde zerstört. Dafür nahm man auch gerne Strafen seitens der Erzieherinnen in Kauf (wir wurden damals während der Gruppenrunde immer in den Waschraum gesperrt, um uns abzureagieren). Dies ist jedoch eine Sache, die ich inzwischen ablegen konnte. Statt meinen Frust physisch an den anderen Nervensäcken auszulassen, setze ich mich lieber an meinen Rechner und posaune in die Welt hinaus, in was für einem Kindergarten ich doch lebe! AAAAAAARRRGH!!! ;-)
 
 [Same shit, different day...]    Link  (0 Kommentare)   Ihr Kommentar    






pixel pixel







pixel pixel
Letzte Beiträge und Kommentare /  Wusste eigentlich jemand...  (nasenfahrrad)  /  wann gibbet neuigkeiten vom...  (myspaceopfer)  /  40-Wochenstunden gibts bei...  (liza iii.)  /  ich verstehe das mit dem schreiben....  (myspaceopfer)  /  Sonne kommt bald. Und spätestens...  (kreuzberger)  

Zum Mitreden, bitte einloggen!

Layout dieses Weblogs basierend auf Großbloggbaumeister 2.2

pixel pixel
kostenloser Counter