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Neulich auf der Arbeit (II)

Da die Geschäftsleitung gerade jeden Auftrag an Land zieht, sei er auch noch so umfangreich, hatten wir in der letzten Zeit extrem viel zu tun. Alle machen Überstunden, meistens sind wir erst gegen ein Uhr morgens fertig (statt um zwölf Uhr). Eigentlich hat mir das nicht viel ausgemacht, da ich ja sowieso nur zwei Tage in der Woche arbeite und die Stunden gut gebrauchen kann; außerdem vergeht die Zeit schneller, wenn man unter Druck steht. Doch einigen Kollegen, die jeden Tag da sind, merkt man den Stress mittlerweile schon an. So kam es, dass die Vorarbeiter sich bei der geschäftsführung beschwert haben, mit dem Resultat, dass uns letzten Donnerstag Pizzen vom Lieferservice spendiert wurden - als Entschädigung. Netter Zug von denen...
Später am selben Abend in der Pause unterhielt ich mich mit einem Kollegen. Sehr erfahrener Typ, megakompetent, arbeitet seid fast genau einem Jahr im Betrieb. An jenem Abend wurde sein Arbeitsvertrag um ein weiteres Jahr verlängert. Selbe Konditionen, nur einen Euro weniger die Stunde. Frustration! Abgesehen davon, dass er, der ja entschieden länger da arbeitet, weniger verdient, als frisch eingestellte Leute, bekommt man so einen Ausblick auf kommende Arbeitstage. Pizza kann die Motivation einen Abend lang schon wiederherstellen, doch auf Dauer behalten wir lieber unseren ursprünglichen Lohn und die jungs aus der Chefetage können sich ihre Pizza sonstwohin stecken.
Jener Kollege sprach das aus, was alle Alteingesessenen dachten: "Das Geld hol ich mir wieder. Mach ich halt alle 45 Minuten Pause, statt stündlich." Ich, der ich noch in der Probezeit bin, sehe das anders. Mein letzter Arbeitgeber hat ebenfalls die Löhne gesenkt und jene, die sich noch in der Probezeit befanden und danach den alten, höheren Lohn erhalten hätten, gefeuert. Nebenjobs sind heiß begehrt und jeder, der geht, kann spielend ersetzt werden. Also heißt es erstmal einen guten Eindruck machen, sich etablieren und bestenfalls unverzichtbar machen und die Kugel dafür später umso ruhiger schieben. Wenn mein Arbeitsvertrag verlängert wird und der Lohn auch bei mir sinkt, ist das Ende des Studiums absehbar und meine Karriere in dem Laden kurz vor dem Ende. Bis dahin kann ich noch gut verdienen und vielleich ein paar Pizzen abgreifen.
Schließen möchte ich an dieser Stelle mit einem warnenden Zitat aus Robert Anton Wilsons Illuminatus-Trilogie, gewidmet allen löhnesenkenden Chefs: "Jeder Arbeitsunfall ist ein unbewußter Sabotageakt!" Denkt mal drüber nach...
 
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