Die Ärzte live in Frankfurt Dienstag, 4. Dezember 2007, 19:53
Und schon wieder sind einige Tage seid dem letzten Eintrag ins Land gezogen. Das lag nicht zuletzt daran, dass der letzte Freitag in etwa wie folgt von Statten ging und ich lange daran zu zehren hatte: Gestern gings allerdings wieder bergauf. Wie waren in Frankfurt beim Ärztekonzert. Die Ärzte sah ich das erste Mal auf dem Bizarre-Festival 2001 live. Nachdem wir bereits vier Tage exzessiv gefeiert hatten, konnte uns am letzten Festival-Tag nichts mehr reizen. Fear Factory ließen uns kalt und Papa Roach fanden wir allenthalb lustig. Erst der Ärzte-Auftritt, die Headliner jenes letzten Bizarre-Abends waren, machten uns wieder munter - obwohl wir damals wie heute nie wirkliche Ärzte-Fans waren. Stehen auch keine CDs der Ärzte neben meine Player und finden sich kaum Ärzte-Lieder in meiner aktuellen Playlist, so ist ein Ärztekonzert selbst für Nicht-Hardcore-Fans ein absolutes Highlight. Witzige Ansagen, Lieder zum Mitgrölen und eine gute Atmosphäre: das Publikum macht jeden interaktiven Quatsch der Band mit. Lediglich die Bierpreise mit 3.50€ pro Pils waren abturnend (Ach ja: Rauchen war auch verboten, aber genug davon ;-))! Also: wer die Ärzte noch nie gesehen hat, sollte sich unbedingt noch Karten für die gerade laufende Tour organisieren. Spass ist auf jeden Fall garantiert.
A Hard Days Night Freitag, 30. November 2007, 02:35
Gerade von der Arbeit nach Hause gekommen. Eine fünfeinhalbstündige nervenaufreibende Tortur in der Tretmühle nahm endlich ihr sich lang hinziehendes Ende, um schließlich sanft in ein Wochenende mit anschließendem Urlaub hinüberzugleiten. Während der Arbeit lief mal wieder das Radio in voller Lautstärke, und - ich weiß nicht ob es am Sender lag - es liefen um die zehn Beatles Coverversionen irgendwelcher Bands. John lennons Todestag kommt doch noch, oder? Genau wie Georg Harrisons! Jubiliert gerade die Beatlesauflösung? Hat Paul McCartney endgültig seine Solokarriere aufgegeben? Ich weiß es nicht! Ist vermutlich auch egal! Nicht egal ist, dass ich die Beatles eigentlich sehr mag. Sie waren meine erste Lieblingsband, die Beatles-Platten meiner Eltern hörte ich schon mit acht Jahren rauf und runter (diese Platten sind inzwischen auch in meinen Besitz übergewechselt und ich find sie immer noch toll). Die Coverversionen hingegen waren dagegen einfach total daneben. Den traurigen Höhepunkt bot die wohl am schlechtesten denkbare Version von "Strawberry Fields". Ich hab keine Ahnung, wer der Interpret/Vergewaltiger war: dem Lied wurde so ziemlich alles genommen, was es zu einem meiner persönlichen Beatles-Top-Ten Favouriten macht. Kein Wunder, dass man da auf der Arbeit schlechte Laune bekommt. Vor dem Hintergrund, dass es tatswahrhaftig eine Reggaeversion von "Stairway to Heaven" gibt, hatte ich mit einer Bekannten mal eine endlos lange Diskussion über Coverversionen im Allgemeinen. Bezüglich der Unverschähmtheit, sowohl in Bezug auf Led Zeppelin als auch bezüglich des Reggae, eine solche Interpretation in Umlauf zu bringen waren wir uns damals einig. Das ist, wie Kaviar in Grünkohl zu verkochen: einzeln beides edel bzw. lecker, aber zusammengefügt eine üble Pampe. Meine Bekannte war jedoch Coverversionen generell ablehnend gegenüber eingestellt. Damals konnte ich ihre Meinung nicht teilen, seid gerade denke ich drüber nach. Sicherlich: es gibt gute und schlechte Coverversionen, doch heute Abend wurde das Gleichgewicht zu Ungunsten der Ersteren gekippt. Um endlich wieder das Original in den Kopf zu bekommen, hier noch einmal das echte, einzig wahre "Strawberry Fields": Edit: Hier bitte weiterlesen!
Alltäglicher Wahnsinn Donnerstag, 29. November 2007, 19:04
Die Vorteile, die man dadurch hat, einen Supermarkt als direkten Nachbarn zu haben, sind evident. Einkaufen setzt kein Studium von Busfahrplänen oder weitere logistische Fähigkeiten voraus, man braucht was, also geht man schnell rüber - pragmatischer geht´s nicht! Wir haben, obwohl wir zu fünft wohnen, nur einen kleinen Kühlschrank; das spart Platz und Energiekosten. Wer braucht schon einen größeren Kühlschrank, wenn er jederzeit auf den größten Kühlschrank der Nachbarschaft zugreifen kann? Mit den Supermarktangestellten ist man mittlerweile per Du, man vertraut einander. Wie könnte das auch anders sein, wenn man z. T. dreimal am Tag in der Schlange steht? Die Kassierer fragen schon lange nicht mehr, ob man was vergessen, wo man sich doch erst vor einer Stunde noch gesehen hat. Man hat vertrauen gefasst; man stellt ein Bier auf das Laufband, sagt kurz vor dem einscannen der Flasche die Zahl Bier an, die sich noch im Jutebeutel befinden und es wird nicht mal mehr kontrolliert - diese Vertrauen habe ich auch noch nie missbraucht. Wir sind Stammkunden mit einem gewissen Status und zwischen uns und den Mitarbeitern hat sich eine metakapitalistische Ethik entwickelt in gewissem Sinne (wenn man das so sagen kann). Die Nachteile dieses ständigen Konsums bleiben langfristig natürlich nicht unbemerkt. Den Anlass zu diesem Artikel gab, dass ich mit Erschrecken feststellen musste, dass ich "Eine neue Liebe ist wie ein Neues Leben" vor mich hin summte - die Einkaufmusik ist unterirdisch, implantiert einem aber trotzdem Ohrwürmer. Grausam. Vor allen Dingen, wenn man in Gesellschaft unbewusst Wolfgang-Petry-Songs vor sich hin summt und erst darauf aufmerksam wird, wenn man von seinem Umfeld skeptisch beäugt wird. Das Geld sitzt natürlich trotz chronischem Mangel locker. Den Tricks der Einkaufspsychologie kann man sich vielleicht einmal die Woche entziehen, nicht aber dreimal am Tag. Inzwischen überlege ich, ob ich mich nicht zum Vorratseinkäufer umerziehen soll. Die Gründe liegen halb bei der täglichen Gehirnwäsche und halb beim Finanziellen. Genauso, wie der Zeitpunkt gekommen ist, sich vom Elternhaus zu verabschieden, kommt auch der Zeitpunkt, sich von seiner Konsumfamilie zu lösen. Doch genau wie das Vertrauen zu Mami und Papi wird auch immer das Vertrauen zur Fleischfachverkäuferin bleiben - gerade in Zeiten von Maul- und Klauenseuche, Rinderwahnsinn, H5N1 und Schweinepest. Wenn ich schon Gammelfleisch kaufe, dann doch wenigstens von jemandem, der mich dabei anlächelt und den ich duzen darf.
Auflösung Mittwoch, 28. November 2007, 03:28
Zitiert wurde aus: RaucherGenauso kann Musik eine Passion sein, die man sich nicht leicht abgewöhnen kann - selbst, wenn es sich dabei bspw. um Britpop handelt (über meinen Musikgeschmack habe ich, wie mittlerweile über das Thema "Rauchen", genug berichtet - Britpop gehört nicht dazu). Da ich nun eine Analogie finden möchte, in der ich Toleranz demonstrieren kann und gleichzeitig eine Überleitung dazu finde, die Seite eines gar nicht lästigen Zeitgenossen anzupreisen, dies nur am Rande. Also: alle, die sich für Britpop und generell für Musik sowie vieles mehr interessieren, mögen ihren Fokus auf den Blog von DJ Lenin* richten. Wer darüber hinaus weiterlesen möchte, könnte auch einen Blick in sein Buch Muckefuck und Schrippen werfen (...und vielleicht dafür plädieren, dass er sich das nächste Mal dem Thema "Coffee & Cigarettes" zuwendet? Dann würde sich an dieser Stelle der Kreis auch schließen!). Ist doch gar nicht so schwer, die Sache mit der Toleranz, oder? *DJ Lenin schädigt die Umwelt und die Gesundheit weit weniger, als es das eigene Auto tut.
Raucherrätsel Dienstag, 27. November 2007, 02:46
Sonntag früh auf dem Heimweg von einer sehr netten Party entdeckten wir am Wegesrand drei Kisten mit alten Büchern. Jeder suchte sich das zusammen, was er halbwegs interessant fand, den Rest ließen wir stehen. Die meisten Bücher waren im esoterischen Bereich zu verorten - Handauflegen, Tarotkarten, Heile Deinen Körper etc. - aber es war auch einiges nützliches dabei. So auch ein (etwas) älteres Benimmlexikon, was sich als gar nicht mal so uninteressent bzw. als sehr unterhaltsam entlarvte. Mein aktueller Lieblingsartikel ist derzeit folgender: NichtraucherAn dieser Stelle ist mein neuer Benimm-Ratgeber noch einigermaßen zeitgemäß. Man muss schon zugeben, dass Nichtraucher dem Raucher gegenüber immer noch im Nachteil sind: sie müssen sich schließlich - aus was für Gründen auch immer - die köstlichen Zigaretten "verkneifen". Nichraucher sind - und das ist sicher - in der Zeit seid dem Erscheinen meines neuen Schatzes kein Stück schlauer geworden. Aber lesen wir weiter. Da ein generelles Rauchverbot in der Öffentlichkeit und in Gesellschaft ziemlich unwahrscheinlich ist, müssen sich Nichtraucher in das Unvermeidliche schicken.An dieser Stelle musste ich sehr lachen! Aber das nur am Rande... Dennoch gilt es als unhöflich, an Orten, wo das Rauchen erlaubt ist, den Rauch mit einer Hand oder Zeitung oder Serviette an sich vorüberzufächeln. Auch wer im Flugzeug keinen Nichtraucherplatz mehr buchen konnte und auf einem Raucherplatz sitzt, darf den Sitznachbarn beim Genuß des Rauchens nicht stören.Lexika über Anstandsregeln hätte ich mir nie so lustig vorgestellt; ich werde bestimmt noch einiges hier zum Besten geben. Zudem sind sie sehr informativ: schon Norbert Elias wußte alte Benimmregeln zu nutzen, als er seine Zivilisationstheorie entwarf: man erfährt darin viel über eine bestimmte Gesellschaft zu einer bestimmten Zeit. Heutzutage scheint sich auch die Welt der Knigges und Anstandslexika der Geschwindigkeit des Computerzeitalters angepasst zu haben - heute gekauft, morgen veraltet... Die Frage lautet nun also: Was denkt ihr, aus welchem Jahr stammt mein Benimm-Lexikon, aus dem ich hier einen Artikel zitiert habe? Die Auflösung, sowie die genaue Quelle gebe ich demnächst bekannt... 0% (0 votes) 1973 1998 0% (0 votes) Total: 100% (3 votes) Created by nasenfahrrad on Di, 27. Nov, 02:36.
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